Bedeutung der Gürtelfarben & Kyu und Dan Graduierungen


Mit Beginn des ersten Trainings erhält der Aikijutsuka den 7. Kyu. Dieser wird meistens durch das Tragen des weißen Gürtels im Training dargestellt. Man unterscheidet zwischen Meistern (schwarze Gürtel, Dan-Grade) und Schülern (farbige Gürtel, Kyu-Grade). Als Aikijutsu-"Meister" gilt, wer die Dan-Prüfung, d.h. die Prüfung zum Schwarzgurt, abgelegt und das Dan-Diplom erhalten hat. Bei den Schülergraden wird die Graduierung zusätzlich noch durch die verschiedenen Gürtelfarben ausgedrückt. Meistens dauert der Weg vom ersten Training bis hin zum ersten schwarzen Gürtel, der Shodan, zwischen 7 und 12 Jahren. Es gibt insgesamt 10. Dan- und 6. Kyu-Grade.

 

KYU - SCHÜLERGRADUIERUNG


6. Kyu - Halbgelb

Erst nach der ersten Prüfung ist der Aikijutsuka offiziell berechtigt den halbgelben Gürtel zu tragen. Die Prüfung zum 6. Kyu verlangt vom Aikijutsuka das Verstehen und Umsetzen verschiedener einfacher Techniken.

 

5. Kyu - Gelbgurt

Die zweite Stufe ist der gelbe Gürtel. Die einzelnen Grundtechniken werden weiter verbessert und geübt. Das Training mit und am Partner wird intensiviert.

 

4. Kyu - Orangegurt

Aikijutsuka der dritten, der orangen Stufe haben inzwischen die Grundtechniken erlernt und verstehen es, diese auch korrekt auszuführen und am Partner zu demonstrieren. Erste, komplexere Kombinationen können mit dem Partner trainiert werden. Das Training wird intensiviert und Einblicke in die nächsten Schritte werden vom Trainer gewährt. Die Grundlagen sind vermittelt, aber werden stetig weiter trainiert. In Verbindung mit komplexeren Kombinationen erlernt der Aikijutsuka den korrekten und fließenden Einsatz der Hüfte zur Unterstützung der einzelnen Techniken. Langsam, aber stetig wird der Aikijutsuka an freiere Übungen herangeführt. Die Anwendung der Techniken in realen Situationen wird vermittelt. Es eröffnen sich automatisch neue Horizonte im Training. Diese Stufe ist schwerer als alle zuvor.

 

3. Kyu - Grüngurt

Die Baumkrone reicht in den Himmel

Der Baum hat feste Borke

Der Lehrer sieht den Beginn selbständigen Lebens

 

2. Kyu - Blaugurt

Der Lehrer sieht das Leben seines Samens

Der Schüler sieht die Tiefe der Lehre

 

1. Kyu - Braungurt

Die sechste Farbe ist braun. Diese letzte Farbstufe ist bei weitem die komplexeste Stufe. Der Aikijutsuka muss es schaffen, die bis hier erlernten Techniken zu verstehen. Das Verständnis für alles bis dahin Erlernte muss soweit wachsen, dass der Aikijutsuka dieses auch weitergeben kann. Häufig sollte man in dieser Stufe auch die Möglichkeit ergreifen, Trainingsstunden in den Unterstufen zu geben. Eine der schwierigsten Aufgaben ist es, die erlernten Grundtechniken im Jyu-Waza anzuwenden. Der Schüler sieht, fest gewachsen, den ersten Gipfel in der Ferne

 

DAN - MEISTERGRADUIERUNG


Der Weg zum SHODAN – 1. DAN

Der erste Schritt ist geschafft und der Weg in die Meisterränge ist entscheidend kürzer geworden. Meistens dauert der Weg vom ersten Training bis hin zum ersten schwarzen Gürtel, dem Shodan, zwischen 7 und 12 Jahren. Während zu Beginn des Trainings der schwarze Gürtel oft als ultimatives Ziel angesehen wird, so lernt man auf dem Weg dahin, dass dieser gerade mal den ersten Schritt auf dem Weg zum Meister ist. Der Weg ist das Ziel, nicht der Gürtel. Spätestens mit Erreichen des Shodan sollte ein Aikijutsuka "Aikijutsu" als Weg erkannt haben...Im Aikijutsu kann man immer neue Aspekte erkennen, erlernen und verstehen. Auch kann er jederzeit seine Techniken weiter perfektionieren und ausbilden. Aikijutsu ist eine Kunst, welche den Übenden ein Leben lang begleitet, nicht nur im Dojo während des Trainings, sondern auch sehr bald außerhalb im täglichen Leben. Der Aikijutsu kommt anfangs nur sehr mühsam voran, weil er völlig neue Bewegungen erlernt und lange braucht, die Grundtechniken umzusetzen. Hat er dies geschafft, geht es schnell zum nächsten Schritt, und wieder dauert es eine geraume Zeit, diesen auch zu meistern. Es geht immer weiter so, und meistens wird es nicht einfacher, eine neue Stufe zu erreichen, und es gibt meist längere Durststrecken. Diese Zeiträume geben einem das Gefühl, auf der Stelle zu treten, da man sein Vorankommen selbst nicht ohne großen Aufwand objektiv beurteilen kann. Aber das stete Üben bringt einen weiter, und schon sehr bald gilt es viele neue Facetten der Kunst zu erkennen und zu erforschen.

Das DAN - System (Yudansha) :

Davon sind vier Grade als technische Meistergrade (YUDANSHA) definiert.

1. DAN - SHODAN (Grad des Suchenden nach dem Weg)

2. DAN - NIDAN (Grad des Schülers am Anfang des Weges)

3. DAN - SANDAN (Grad des anerkannten Schülers)

4. DAN - YONDAN (Grad des technischen Experten)

1. DAN - SHODAN

Hier beginnt der Weg des Budo, und dies ist nicht mit der Meisterschaft in einer Budo-Disziplin zu verwechseln. Dieser Grad berechtigt zum Tragen des schwarzen Gürtels und ist der erste Meistergrad. Man nennt ihn auch Grad des Suchenden. Sho = klein, Dan = Grad "Der suchende Schüler nach dem Weg" Dieser Dan-Grad ist derjenige, der als "Suchender nach dem Weg" bezeichnet wird. Er hat in mehrjähriger Aikijutsu-Praxis sein in der inneren Haltung sicht-bar gewordenes Potential entwickelt, und er erkennt zunehmend, dass hinter der körperlichen Übung ein Weg zu höherem als der reinen Beherrschung der Technik steht. Aber er ist doch noch ein "Suchender", weil er nur Vorahnungen von all dem haben kann. Sein Interesse, in der Verbindung von Geist und Technik eine Herausforderung zu sehen, seine Bereitschaft, sich auf mehr einzulassen, zeichnen den ersten Schwarzgurt aus. Dennoch besteht gerade jetzt die Gefahr, dass sein Geist sich ausruht und zufrieden ist, mit dem, was er glaubt, schon erreicht zu haben.

 

2. DAN - NIDAN

Der Schüler steht noch am Anfang des Weges und hat nun die Bedingungen des Weges durch seine rechte Haltung verstanden. Er hat sich noch nicht endgültig entschlossen, den Weg mit all seinen Hindernissen zu gehen, weiß aber, worauf es ankommt. "Der Schüler am Anfang des Weges". Dieser Dan-Grad wird als der Grad des "Schülers am Anfang des Weges" verstanden. Er weiß bereits mehr, worauf es ankommt und seine innere Haltung bezeugt dies. Seine intensive Aikijutsu-Praxis und sein Studium des Weges befähigen ihn, über den vordergründigen Kampfkunst-Kontext im Dojo hinaus die Kunst des Aikijutsu zu verstehen, sogar zunehmend auf weitere Lebenssituationen zu übertragen. Am Anfang des Weges angelangt, erkennt er, was auf ihn wartet, aber er weiß auch, wie schwer es noch wird. Der 2. Dan läuft Gefahr, diesen Anforderungen auszuweichen, sich nicht mehr als Schüler zu begreifen und sein Verständnis zu überschätzen. Auch mag ihn sein gutes technisches Können verleiten, sich zu profilieren. Wenn er diese Hürde nicht nimmt, vergibt er sich damit die Chance, wirklich weiterzukommen.

 

3. DAN - SANDAN

Grad des anerkannten Weg-Schülers. Er hat sich nun entschlossen, den Weg der Kampfkunst, die er übt, bis an sein Lebensende zu gehen. Der Meister erkennt ihn nun als wahrhaftigen Weg-Schüler an. Hier beginnt der Eintritt in die Ha-Form. Man erkennt den wahren Sandan an seiner Haltung in all seinen Handlungen, und nicht nur an seinem technischen Fortschritt. Dieser Dan-Grad ist der Grad des "anerkannten Schülers" und bezeugt die Stufe, auf der der Schüler nun unwiderruflich fest entschlossen ist, den Weg bis ans Lebensende zu gehen. Erst jetzt gibt es keine unüberwindbaren Hürden mehr und nichts, das ihn von seinem weiteren Weg abbringen könnte. Seine Treue gegenüber dem Stil (Ryu), dem Weg (Do), der Schule (Dojo) und dem Lehrer (Sensei) haben Kopf, Herz und Hand gleichermaßen gestärkt. Aikijutsu ist ein wesentlicher Teil und alles durchdringender Aspekt seines Lebens geworden. Immer mehr und immer häufiger beginnt er auch, den Meister, der in ihm selber steckt, zu spüren, zum Vorschein zu bringen. Nicht nur seine technische Expertenschaft, sein Wissen und echtes Verstehen, sondern vor allem seine innere Haltung befähigt ihn, eine gewisse Unabhängigkeit und Freiheit, vielleicht sogar eine persönliche Interpretation zu entwickeln.

 

4. DAN - YONDAN

Grad des technischen Experten-Kriegers. Er hat nun die technischen und körperlichen Grenzen erreicht und weiß nun, dass er sich auf einer anderen Ebene des Budo-Weges neuen Herausforderungen stellen muss. Der Yondan identifiziert sich nun vollkommen mit der Kunst, die er seit Jahren übt, indem er die Budo-Philosophie und die Budo-Technik miteinander so verbindet, dass er nun in der Lage ist, Fortschritte in der inneren Perfektion zu suchen und zu finden. Der Yondan ist die Vorstufe zur wahren Meisterschaft. Nun steht er vor dem Tor zur echten Budo-Meister-schaft. Dieser Dan-Grad ist nun endlich der Grad des "technischen Experten". Aber darüber hinaus ist Aikijutsu nun für ihn eine Art Religion, ein Lebensprinzip geworden. Er identifiziert sich völlig mit dem Weg. Er hat die Theorie und die Praxis des Aikijutsu verinnerlicht, er lebt danach. Er ist in jeder Hinsicht kompetent, glaubwürdig und vorbildlich. Von nun an hat er nicht nur Autorität, sondern er ist Autorität.


Geistige Meistergrade des Budo (Kodansha)

  5. DAN - GODAN - Renshi (Grad des Wissens)

  6. DAN - ROKUDAN - Renshi & Shihan (Grad des Wissens)

  7. DAN - SHICHIDAN - Kyoshi (Grad der Reife)

  8. DAN - HACHIDAN - Kyoshi (Grad der Reife)

  9. DAN - KUDAN - Hanshi (Grad der Reife)

10. DAN - JUDAN - Hanshi (Grad der Reife)

 

5. DAN - GODAN

Titel: Renshi, Mensch mit reifem Bewusstsein. Dieser Grad setzt nicht nur eine entsprechende Budo-Erfahrung, sondern auch Lebenserfahrung voraus. 5. Dan (Godan) und 6. Dan (Rokudan) "Kokoro - Grade des Wissens" Diese Dan-Grade zeugen von einem hohen Mass an Wissen, Lebenserfahrung, Gefühl und innerer Haltung. Das Aikijutsu ist nun zu seinem Lebensprinzip geworden. Der "Kodansha" ist nun nicht mehr "Schüler" er ist nun ein wahrer Meister und identifiziert sich völlig mit dem Weg. Er hat Theorie und Praxis des Aikijutsu vollumfänglich verinnerlicht und ist bestrebt auch im Alltag nach diesen Prinzipien zu leben. Er ist in jeder Hinsicht kompetent, glaubwürdig und vorbildlich und kennt die philosophischen Aspekte des Aikijutsu. Von nun an ist er eine bedeutende Autorität. Er ist nun ein "Aikijutsu-Meister" mit Herz, Geist, Seele.

 

6. DAN – ROKUDAN

Titel: Renshi, freie Lehrer-Schüler-Beziehung, Bewusstwerdung, Klarheit, Selbsterkenntnis und Harmonie. Es gilt immer noch nach wie vor, sich in allen Budo-Angelegenheiten wie zuvor zu bemühen. Das betrifft sowohl die körperliche Übung wie auch die geistige Übung.

 

7. DAN - NANADAN

Titel: Kyoshi, Großmeister des jeweiligen Stils. Bekennung zum Leben, Überwindung von Tod, Zustand des Nicht-Bewegens, Reife, geistige Klarheit in den kosmischen und menschlichen Angelegenheiten. Es ist dem Kyoshi klar, dass er auch die körperliche Übung nicht allein durch die geistige Übung ersetzen kann und übt daher immer noch täglich alle Techniken seines Systems. Eintritt im die Ri-Form = Transzendenz im Wesen.

 

8. DAN - HACHIDAN

Titel: Kyoshi, Großmeister des jeweiligen Stils. Auch der Hachidan weiß um die technische Übung bis ins hohe Alter. "Wer rastet, der rostet". Im Budo gibt es kein vorzeitiges Pensionsrecht oder Ruhestand, denn die Übung geht bis ins hohe Alter, ja bis zum Lebensende.

 

9. DAN - KUDAN

Titel: Hanshi, Großmeister des jeweiligen Stils. Für den Hanshi sind all sein Verhalten und seine Handlungen Aus-druck von Einklang zwischen Innen und Außen und in Harmonie mit den kosmischen Kräften. Er hat das Satori ge-meistert und öffnet jenen das Tor zu den Budo-Geheimnissen, die über jede Form der Technik hinausgewachsen sind.

 

10. DAN - JUDAN

Titel: Hanshi, Großmeister des Stils, Vorstand des Stils, meist Begründer einer bestimmten Schule des jeweiligen Stils, Aikijutsu-Vater. Diese Graduierung ist frühestens ab einem Lebensalter von 70 Jahren möglich. Die letzte Transzendenz! Ishin - denshin = "von Herz zu Herz"